J.J. HOTTINGER N°3
in Zürich in deutscher Sprache
Johann Jakob Hottinger war der Sohn des Pfarrers von Ossingen, Johann Heinrich Hottinger, damit Urenkel des Theologen Johann Jakob Hottinger (1652–1735) und Ururenkel des Orientalisten Johann Heinrich Hottinger.
Hottinger besuchte das Collegium Carolinum in Zürich, wo er von Johann Jakob Steinbrüchel und Johann Jakob Breitinger gefördert wurde; auch Johann Jakob Bodmer zählte zu seinen Lehrern. 1769 wurde er ordiniert. Mit einem Stipendium reiste er 1770 zunächst nach Yverdon und Genf, dann nach Göttingen, wo er 1774 doktorierte.
Im Frühjahr 1774 erhielt er den Ruf als Professor der Eloquenz ans Zürcher Carolinum und reiste über Holland und Frankreich zurück in die Schweiz. Bekannt wurde Hottinger bald durch eine 1775 veröffentlichte Polemik gegen Johann Caspar Lavater (Sendschreiben an den Verfasser der Nachrichten …) und seine gegen Goethes Die Leiden des jungen Werther gerichtete Satire Briefe von Selkof an Welmar (1777).
Ab 1789 war Hottinger Professor der griechischen und lateinischen Sprache am Collegium humanitatis. Nach Steinbrüchels Tod erhielt er schließlich am 28. Februar 1796 dessen Professur der griechischen Sprache und Philologiae sacrae (Hermeneutik) am Carolinum und das damit verbundene Kanonikat.